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The Trial - Sei Zeuge im Process!

unlustig



unlustig CoverEntstehung

Ziemlich unlustig. Da vergeht mancher und manchem ja glatt das Lachen. Vermutlich ist das eine pseudozufällige Verquickung von Serialitäten und Synchronizitäten. 1985, 1989, 1994, 1999, 2009, 2010, 2013 und … 2015: Marken einer facettenreichen Biographie. Und alles läuft 2015 in diesem »Konzept«-Album zur lustig artikulierten Unlust zusammen: unlustig. Dem 30-jährigen Jubiläum von The Trial.

Mitte der Achtziger gründen zwei Querköpfe eine Band. Gegen Ende der Achtziger spielen einige Jungs und Mädels zusammen in eben jener. Zwischen Anfang und Mitte der Neunziger spielen dann ganz andere in der gleichen und doch völlig veränderten Gruppe. Ende der Neunziger spielen zwei von jenen, abseits ihrer etablierten Bands, gemeinsam ein Album ein, das ziemlich aus dem Rahmen fällt – und belassen es erstmal dabei. Zehn Jahre später begegnen sie sich erneut und machen vorerst keine gemeinsame Musik.

Ein Jahr darauf spielen zwei Jecken in einer völlig anderen Gruppe zusammen. Knapp zweieinhalb Jahre später ist diese Gruppe wieder hinfällig, hat aber vorher einige Tracks aufgenommen … zwischen 2010 und 2013 hatten Thomas Schwendeman und αlabay ein lokales Wave-Nebenprojekt formiert – es hieß unlustig! – und dort beide Baß gespielt. Rechnerisch bauen circa 45 % des vorliegenden Materials auf gemeinsamen Ausarbeitungen aus dieser Zeit auf: Der Kopf, Das Ding, Das Puppenhaus, Der Tanz und Das Huhn. Weitere circa 21 % gehen auf drei seinerzeit nicht weiter verfolgte Skizzen zurück: Das Problem (ein genetischer Vorläufer von Das Ding) und Die Revolution (angedachte Opus-Skizzen Nr. 4 und 8). Circa 19 % gehen zurück auf eine Idee, die mit David Monné entwickelt wurde: Das Schiff. Circa 7 % sind älteres Material, welches noch zusammen mit Mik@ und Pfeuti für das Album Hürriyet instrumental eingespielt aber damals nicht verwendet wurde: Das Diktat. Und die letzten circa 7 % sind gänzlich altes (und gleichzeitig neues) Material: Das Ei (Omis Piekatz).

Alle oben genannten Fakten führen zu einem The Trial Album, das musikalisch weitgehend an Nacht der Illusion anknüpft – dem oben Erwähnten, welches seinerzeit so aus dem Rahmen gefallen war. Es ist nach 30 Jahren das erste rein deutschsprachiges Werk der Gruppe: Kuriose Musik mit zwei Bässen. Die Geigen hierzu spielte Franziska Marra ein. αlabay und Volkan Caner von der türkischen Band She Past Away hatten damals, als in Istanbul die Gezi Park Proteste auf dem Taksim-Platz ausbrachen, gemeinsam einen türkischen, sozialkritischen Text verfaßt. Ein kleiner Auszug von Volkans Beitrag schließt das von Michael Strenge verfaßte Das Diktat ab.

Diesmal vom mitwirkenden Antiquariat besonders zu erwähnen: Michael Strenge, der einstige Mitbegründer von 1985 (steuert zwei Texte bei: Das Diktat und Die Revolution), Rio Baader aus den alten 80er-Jahre Gruftrock-Zeiten (singt mit seiner Erdstoß-Stimme zwei Baßfundamente, das letzte Mal tat er das 1990 beim Le Caveau Konzert), Karin Jehle, unsere ehemalige querflötende Bassistin von vor 22 und 14 Jahren (flötet souverän quer) und Alois Thoma, der ewige Waver (trommelt, spielt etwas Gitarre und … unfaßbar! … singt nach 16 Jahren wieder wie ein schillernder Kristall).

Heißt es nicht, daß man Dinge immer derart leidenschaftlich tun sollte, als wäre es das letzte Mal? Die Gerichtsverhandlung mit der Gesellschaft hat in den letzten Jahren, die immer kriegs-wirrer und gesellschafts-desintegrativer erscheinen, tatsächlich so etwas wie Humor entwickelt. Texte, die so offensichtlich sind. Jeder versteht sie … anders. Die alltägliche Realität hat mittlerweile die gewohnten schwarzmalerischen Warnungen, Unkenrufe und Planspiele derart überholt, daß man nur noch frustriert und sprachlos ob so viel Dummheit und Ignoranz sein kann. Doch wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, wird blind für die Gegenwart. Und auf diese baut bekanntlich die Zukunft auf. Also: Vorwärts, vorwärts!

αlabay, 03.04.2015

Musiker

αlabay (Komposition, Arrangement, Produktion, Text, Stimme, Baßgitarre, Gitarre, Saz, Synthesizer, Sampler, Computer, Gong, Gongtrommel, Schlagzeug und Atmos), Alois Thoma (Komposition, Gesang, Westerngitarre, Trommel, Congas und Repinique), David Monné (Synthesizer), Franziska Marra (Geige), Karin Jehle (Querflöte), Lady Ophreusis (Stimme und Effekte), Magda Dammann (Text und Komposition), Melek (Stimme), Michael Strenge (Text), Mik@ (Geräusche, Synthesizer, Rhythmus und Komposition), Pfeuti (Geräusche, Schlagzeug, Djembé, Komposition und Stimme), Rio Baader (Stimme), Thomas Schwendemann (Komposition, Baßgitarre, Synthesizer und Rhythmus) und Volkan Caner (Text).

Titel

  1. Der Kopf
  2. Das Ding
  3. Das Puppenhaus
  4. Das Problem
  5. Das Diktat
  6. Der Tanz
  7. Das Huhn
  8. Die Revolution
  9. Das Schiff
  10. Das Ei (Omis Piekatz)

Notizen

Entwickelt, aufgenommen und abgemischt: Februar 2009 bis März 2015 in Emmendingen, Kollnau, Köln, Halstenbek, Ludwigsburg und Alanya.
Arrangement, Mix, Produktion, Fotografien und Layout: αlabay.
Endmix-Assistenz: Alois Thoma, Pfeuti und Holger Marzen.
Nostalgie: Bei Der Tanz wurden benutzt: Ein Yamaha PSS-401 und ein DX7. Bei Das Schiff ist ein 1955er Clamann & Grahnert RC-Generator Typ GF 2 aus Dresden zu hören.
Gruß und Widmung: Melka, Kerstin, Güliz, Gerald, Heidrun, Britta, Ellie & Lou, Susi, Familie Marra, Familie Yeğen, Familie Moschtaghi, Familie Kendel, Luchen, Rosalie, Karl von Schneeburg, Poldi, Tommy und Micha.
In memoriam Yıldız Demirağ   * 1. 12. 1926   † 26. 2. 2015.
Das Ei (Omis Piekatz) in memoriam Magda Erika Nora Dammann geb. Siebelist   * 7. 1. 1905   † 1. 7. 1994.
Daten: Erstveröffentlichung: 03.04.2015; Werknummer: ZK30-15; ℗ The Trial 2015; © The Trial / Zodiakom 2015.

Download

Dieses Album ist als unlustig Download erhältlich. Zum Entpacken der im ZIP-Dateiformat komprimierten Archive wird gegebenenfalls ein Programm benötigt (für verschiedene Betriebssysteme hier frei erhältlich).