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The Trial - Sei Zeuge im Process!

Presse



Rezension im »Black« (Sommer 2004)

THE TRIAL – »Geisterfahrer EP« (CD)
Zodiakom

16 Versionen eines einzigen Songs – da muss man sich schon was einfallen lassen, um das nicht langweilig werden zu lassen. Das Geheimrezept in diesem Fall: Eine große stilistische Bandbreite. Während die Originalversion am ehesten als Gothic-Rock zu bezeichnen ist, schwanken die Remixe zwischen Industrial-Experimenten und Neo-Folk. Leider geht das angebliche Erfolgsrezept nur teilweise auf – viele der Remixe sind doch nicht eigenständig genug, um die nötige Abwechslung zu bringen, gerade die elektronischen Remixe sind vielmals nur Soundcollagen und die eingedeutschte Neo-Folk Version von DUNKLE JAHRE macht aus dem sowieso schon etwas holprigen Text eine noch größere Zumutung (»Du glaubst zu wissen, was pa-ha-ssiert« und ähnliche Vokalüberdehnungen). Nein, ich will die CD nicht in Grund und Boden reden, denn jeder Remix für sich hat schon seine Daseinsberechtigung, nur ist es auf Dauer eben doch etwas anstrengend. Highlights sind für mich neben dem Original die »Nachtfahrt« von MORPOK, sowie die Versionen von PLASMA EXPANDER, STALIN ERWACHE und EXPERIMENTUM CRUCIS. […]

[Carsten Stiller]



Interview im »Black« (Winter 2003)

THE TRIAL

»Sei Zeuge im Process!«

THE TRIAL, bzw. bis 3. April 2003 zwischenzeitlich über einige Jahre NEW TRIAL, ist eine Band, die in wechselnder Besetzung bereits seit einigen Jahren existiert, hauptsächlich definiert über die konstante personelle Größe in Form von Mastermind ΑLABAY. Der musikalische Output der Band war seit jeher recht vielseitig und schöpfte aus einem breiten stilistischen Spektrum; böse Zungen würden behaupten, zu vielseitig, um eine einzelne Band zu repräsentieren. Dies erschwerte über die Jahre natürlich auch die Annäherung an ein Label, welches sich zutraute, eine solch wechselhafte Band unter Vertrag zu nehmen; insofern ist die komplette Fülle an bisherigen Veröffentlichungen bis dato ausschließlich im Selbstvertrieb erschienen. Ungeachtet der widrigen Umstände blieb die Band aber unbeugsam ihrem Stil der Vielfalt treu und setzt ab nun unter dem neuen alten Namen THE TRIAL (daher kam ich auch der Bitte nach der Doppelnennung beim Bandnamen nach) ihren Weg fort. Doch lassen wir die Band selbst sprechen:

? Da NEW TRIAL (THE TRIAL) den meisten Lesern unbekannt sein dürften, könntet ihr kurz etwas über die Historie der Band erzählen?

αlabay: Ich wünschte manchmal, ich könnte darauf eine kurze und prägnante Antwort geben, nach dem Motto, wir gründeten uns 1999 und waren zwei Wochen später im Studio, und COIL bettelten danach, bei uns im Vorprogramm zu spielen… Nun ja.
Also, ich gründete zusammen mit MICHAEL STRENGE 1985 in Berlin eine Band namens THE TRIAL. Wir waren damals damit beschäftigt, Texte zu schreiben, im Lietzensee Park nachts Krach zu machen und uns Sprüche für die Berliner Mauer auszudenken. Mike konzentrierte sich jedoch bald mehr auf's Texten und ließ den Musikgedanken eher fallen, so war ich dann nach und nach alleine für den Bandgedanken zuständig, er lieferte eine Zeit lang weiter gute Texte. 1987 fing ich an, die bisherigen Klangexperimente auch nebenbei auf Tape aufzunehmen, doch soundmäßig richtig los ging es eigentlich erst ab Januar 1988, als ich TIMUR LIEBSCHER traf. Frag mich aber nicht, was das für ein Chaos war, was wir damals fabrizierten – es klingt verrückt. Ab 1989 kam es, nach mehreren von mir in Zusammenarbeit mit Freundinnen und Freunden eingespielten Tapes, zu einer festen Bandbesetzung in St. Blasien (richtig, ich war 900 km in den Süden gezogen). Wir machten einfach Musik, Schlagzeuger war mein damaliger Physiklehrer THOMAS WARLO, und Bassist war PFEUTI, der heute wieder mit dabei ist, nach einer Pause zwischen 91 und 96. Nach einem unserer Auftritte kam einer und meinte, dass das ja ganz krasser Gruftrock sei, was wir machten. Nun denn, dann war es eben Gruftrock. So genau hatte sich da wohl keiner Gedanken darüber gemacht. Um jetzt nicht zu sehr auszuufern, kurz die Eckdaten der folgenden Jahre: Zwischen 1991 und 93 machte ich in Freiburg mit BERND MÖHRLE, einem Keyboarder, weiter. Das Ergebnis war sehr episch, keyboard– und teils metallastig. Teilweise kamen Industrialeinflüsse zum Tragen, vor allem live. Aus der Zeit ist auch die Aufnahme eines alten 80er Jahre Songs (Heaven), der auf dem »Godfathers Of German Gothic« Sampler III zu finden ist. Außerdem entstand unser erstes »richtiges« Studiowerk »Existence«, zusammen mit der Bassistin KARIN JEHLE, die vorher bei den BLUE ORANGES war. Kurz zuvor hatte ich THE TRIAL in NEW TRIAL umbenannt. 93 bis 95 kam eine der Hochzeiten (hooch, nicht hóch ;-)), zusammen mit ALOIS THOMA als Gitarrist und Sänger (Ex-SINKING SOPHIES) und SVEN KERZENMACHER als Bassist (Ex-LA NUIT). Wir wurden immer mehr zu einer richtigen Waveband, das Epische wich einer experimentelleren Elektronik. 95 war wohl unser aktivstes Jahr mit Konzerten und Proben. Doch dann stieg ALOIS aus und wir stagnierten eine Zeit lang. Anfang 96 dann kam wieder PFEUTI in die Band (er hatte zuvor bei der Hardcore Band RADICAL DEVELOPMENT getrommelt), und es stieg MOKKO$ VASSALLO als Gitarrist ein (MOKKO$, SVEN und ich waren zusammen einst in der Gothband LA NUIT). Wir traten in Emmendingen, Offenburg, Freiburg und Berlin auf und waren bis 98 recht rege tätig. Danach gab es erst einmal Bandurlaub. 1999 traten wir dann in großer Besetzung mit fast allen wichtigen Musikern aus der Phase 85–95 auf, und Ende 99 nahm ich dann zusammen mit ALOIS das Album Nacht der Illusion zu zweit auf. Ab 2000 nahmen wir eineinhalb Jahre lang das Album »Dolunay« in der Besetzung ΑLABAY, VASSALLO, PFEUTI und JEHLE auf. KARIN war nach acht Jahren wieder eine Zeit mit dabei, um dann jedoch wieder aufzuhören, da sie Familie gegründet hat. Und seit Ende letzten Jahres nehmen wir unser neues Album »Statements & Unanswered Questions« auf. Zum dritten April diesen Jahres werden wir NEW TRIAL wieder in THE TRIAL umbenennen und somit das folgende Album unter dem alten Originalnamen veröffentlichen.

Pfeuti: Mit ΑLABAY hatte ich über die Jahre immer wieder kommunikative Jams und nervtötende Diskussionen darüber, was Wave ist und was nicht. Und all das hat mich an seiner Seite gehalten, weil er ein guter Mucker und liebenswürdiger Mensch ist.

Mokko$: 1996 bin ich als Live-Gitarrist in die Band gekommen. Im Laufe der Jahre entstanden 3 Live-Alben, und letztes Jahr erschien unser erstes gemeinsames und aktuelles Album »Dolunay«.

? Welches ist die aktuelle Besetzung von NEW TRIAL (THE TRIAL) und könntet ihr euch kurz vorstellen?

Pfeuti: Mein Beitrag besteht aus Drumspuren oder Samples oder unfertigen Ideen, die ΑLABAY in Auseinandersetzung mit mir am Telefon in hingebungsvoller Heimarbeit in das (meistens schon) bestehende Songkonzept einfließen läßt.

Mokko$: Auf dem letzten Album habe ich vor allem Percussion, Sounds und einige der Kompositionen, die eher in die Ambient-Richtung gehen, beigesteuert. Für das aktuell entstehende Werk habe ich das Programming gemacht und einige alte Aufnahmen und Fragmente zur Verfügung gestellt.

αlabay: Ich bin für den Rest zuständig, unter anderem alle Saiteninstrumente (Bass, Gitarre, Langshalslaute & Mandoline), die Elektronik, Perkussion, Saxophon, Flöte und Gesang. Es gibt nicht so eine klassische Arbeitsteilung bei uns, theoretisch ist jeder für alles zuständig, praktisch bleibt das meiste eh an mir hängen ;-)

? Meistens eine nicht ganz einfache Aufgabe für einen Musiker, aber wie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben?

αlabay: Aus einem gewissen Trotz heraus nenne ich es »Wave«. Mich nervt diese immer fadenscheiniger werdende Aufteilung in Darkwave, Light Industrial, Apocalyptic Folk, Synthpop, Gossik usw. Was machten JOY DIVISION? Was machen NEW ORDER? Was machte eigentlich FRANK ZAPPA? Tja, und was machen wir? Wir machen Musik – Sound, mal harmonisch, mal disharmonisch, so, wie es gerade zur Empfindung passt. Letztendlich behauptet immer wieder »die Welt da draußen«, dass es bei uns einen roten Faden gäbe, welcher das auch immer sein mag.

Pfeuti: Bitte anhören statt Stildiskussion..:-)

αlabay: Öhm… ja, oder so. Genau ;-)

Mokko$: NEW TRIAL war immer recht vielseitig und ist somit stilistisch recht schwer zu beschreiben Von Wave über Industrial bis Ethno ist eigentlich alles mit drin. Man könnte es auch als Symbiose der jeweils beteiligten Musiker und deren musikalischen Backgrounds beschreiben.

? Ich weiss, dass zumindest ein Teil der Mitglieder von NEW TRIAL (THE TRIAL) auch in andere Projekte involviert ist. Was könnt ihr darüber erzählen?

αlabay: Woher weißt Du das? Auweia, da muss es einen Maulwurf bei uns geben…

Pfeuti: TUMORCHESTER: Noise-Free-Rock mit halbem Plan – HERON'S WAKE: Pussygrunge mit Heavy-Rotation-Radio-Capabilities … Dies sind die beiden anderen konkreten Projekte, bei denen ich zur Zeit mitwirke.

Mokko$: Ich bin Hauptsächlich in einer sogenannten Ethno-Dark-Ambient Band namens ARBRE NOIR und nebenbei bei verschiedenen anderen Musikprojekten tätig.

αlabay: Wenn ich nicht mit alten THE TRIAL / NEW TRIAL Archiven beschäftigt bin, dann mache ich entweder den Livesound oder Kameraführungen bei ARBRE NOIR Konzerten, oder ich nehme mal eine befreundete Band auf bzw. re-mixe sie, oder ich fahre nach Hamburg, um Trial–beside mit PFEUTI und seinem völlig verdatterten HERON'S WAKE Team Noise-Kotz-Deathgothmetal zu fabrizieren ;-)

? Wo seht ihr die Einflüsse von NEW TRIAL (THE TRIAL), musikalisch wie inhaltlich?

αlabay: Der größte Einfluss ist bei mir wohl der Glauben an die Sache. Ich meine das jetzt nicht im religiösen Sinne, sondern eher in der Geschichte, die seit 1985 in meinem Leben mit dem Projekt TRIAL entstand. Ich stoße oft auf Unverständnis, wieso ich seit 18 Jahren an einer Band, bzw. einer Idee festhalte… Dumm nur, dass die, die das partout nicht nachvollziehen können/wollen, nebenbei die Zeit verlieren, den totalen Glauben an eine Sache selber zu spüren. Ein Beispiel für Treue ist für mich eine ziemlich BLACK-untypische Band: QUEEN (kennt die hier wer? ;-), von Anfang an… bis zum bitteren Ende. Das ist der Haupteinfluss.
Das Zweite, was allgegenwärtig ist, sind die Gefühle in einem selber und außen herum. Seien es Lust und Liebe, sei es Politik, sei es die Natur und Tiere um einen herum. Mit der Politik impliziere ich die Wut und Ohnmacht über die sogenannte Krone der Schöpfung: den Menschen. Ganz ursprünglich war TRIAL gegründet worden, um zu kritisieren, also der Menschheit einen Prozess zu machen. Später hieß es bei uns »Sei Zeuge im Process!« Mittlerweilen ist die Welt im politischen Sinne dank der Übermacht der Medien so erdrückend geworden, dass alle mehr oder weniger Zeugen sind. Der dritte Antrieb ist die Musik an sich. Musik als Ganzes. Töne, Klänge. Seien es Klangexperimente à la LUSTMØRD, sei es Sufi-Musik, sei es das Kreischen einer U-Bahn in der Kurve, sei es eine jüdische Jazzband, sei es pompöser Rock, oder sei es ein nachdenklicher Liedermacher. Es gibt immer und überall etwas zu entdecken, und ich kann behaupten, dass alle drei jetzigen Aktiven bei TRIAL einen sehr breiten Horizont in Sachen Klang haben. Wir bringen es fertig, einen Grindcore, ein Stück, was man heute wohl Neofolk nennen müsste, und augenzwinkernd einen alternativen Reggae hintereinander live darzubieten, und es ist schlüssig.

Pfeuti: Ja.

Mokko$: Ich habe zu Anfang Gothic – und einige noisigere Sounds beigetragen und kümmere mich derzeit mehr um ethnische Elemente.

? Du selbst (αlabay) entstammst einem türkischen Elternhaus. Ein türkischer Einfluss klingt bei eurer letzten Veröffentlichung »Dolunay« (türkisch: »Vollmond«) zum Teil recht deutlich an. Wie beurteilst du selbst diesen kulturellen Einfluss auf dein Schaffen?

αlabay: Ich entstamme einem türkisch-deutschen Elternhaus. Väterlicherseits kommen meine Vorfahren aus Thessaloniki und Istanbul, mütterlicherseits aus Königsberg und Berlin. Ich wuchs auf in einer Welt, in der die Nibelungen Sage, Berliner Zille und alte Türkische Traditionen absolut gleichberechtigt nebeneinander existierten. Meine Eltern förderten mich musikalisch sowohl in Kirchenmusik als auch in orientalischer Langhalslaute. Ich war also immer sehr hybrid. Über den orientalischen Einfluss in meiner Musik war ich mir selber damals noch gar nicht so bewusst. Schon in den 80ern behaupteten das Zuhörer und Kritikerinnen, ich selber war da etwas erstaunt, da ich nichts intendierte. Mittlerweilen habe ich mich sehr bewusst in dieser Sache besonnen und ehre meine und der anderen Mitmusiker ihre kulturelle Vielfältigkeit. So entsteht wohl eine eigene Melange, die bei TRIAL mittlerweilen extrem auffällt. Hier fällt natürlich mehr das Orientalische auf, während in Istanbul dann wohl das Westeuropäische auffallen würde. Ich setze aber auch gerne fernöstliche und afrikanische Instrumente ein. Ich denke, es ist eine Empfindungssache, ob und wie man etwas ausdrückt, ob man etwas »darstellen will« oder »ist«. Ich will jetzt nicht das Wort »Authentizität« bemühen. Der Ordensgründer MEVLÂNÂ sagte einst: »zeig dich entweder so, wie du bist – oder sei so, wie du dich zeigst!«. Übrigens, keiner von uns dreien ist in einer Monokultur aufgewachsen, MOKKO$ hat französischen und PFEUTI schweizerischen und ungarischen Hintergrund …

Mokko$: Da ich orientalische Elemente in moderner Musik sehr schätze, habe ich ΑLABAY schon seit längerem in den Ohren gelegen, mal seine türkische Langhalslaute zu verwenden. Zu Beginn des Entstehungsprozesses vom »Dolunay« Album haben wir dann beschlossen, dieses Instrument in unsere Musik mit einzuflechten.

? Die meisten Stücke von NEW TRIAL sind klassische »Songs« mit Texten. Wer ist für die Texte verantwortlich und mit welchen Inhalten beschäftigen sich diese?

αlabay: Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob wirklich die meisten Stücke klassische Songs sind, Du kennst leider nicht so viel vom alten Material. Ich glaube, es hält sich die Waage. Wobei das auch diskontinuierlich ist… es gibt Songphasen, und es gibt Nonsongsphasen. Letzteres kann auch ohne weiteres Text haben, wobei es auch schöne Instrumentalsongs geben kann ohne Text. Eigentlich bin ja ich für Texte verantwortlich. MOKKO$ hat zwar auch schon ein zwei Texte geschrieben, PFEUTI jedoch noch gar keinen. ALOIS schrieb herrliche Texte (und auch Songs) damals. In meinen Texten setze ich mich entweder mit Emotionen auseinander oder setze zum kritischen Rundumschlag an. Jedenfalls habe ich es noch nicht geschafft, über Staubsauger Elektrosmog oder satanistische Höllenszenen zu phantasieren ;-) Eine Ausnahme bildet das 93er »Soru«, welches im Auftrag für ein Theaterstück zusammen mit dem damaligen Keyboarder Bernd entstand. Ein wenig Industriallärm, in dem dann ein Außerirdischer die Menschheit zusammenscheisst, wie blöd sie ist – sehr phantasiereich, und auch wieder auf (altmodischem) Türkisch ;-) Nun war aber DER Texter von und für TRIAL damals MICHAEL STRENGE. An seine teilweise abstruse Lyrik kam und kommt meiner Meinung nach kaum etwas heran. Und ich platze fast vor Stolz, wenn ich verkünden darf, dass unser aktuelles Album »Statements & Unanswered Questions«, welches in der Mache ist und voraussichtlich 2003/2004 fertig sein wird, komplett von ihm getextet ist. Es ist ein Konzeptalbum, welches in der Form schon 1986 von uns damals angedacht worden war – jetzt entsteht es, mit aktuellen Texten.

Pfeuti: Bin isch Musikant, kein Literat.

? Verratet ihr uns eure fünf zuletzt gekauften Tonträger?

αlabay: INVINCIBLE SPIRIT »Current News«, DIE HAUT »Spring«, COIL »Horse Rotorvator«, YELLO »Eccentrix Remixes« und auf einen Schlag noch 6 Alben von NOCTURNAL EMISSIONS (Werke zwischen 1981 und 2002) ;-)

Pfeuti: COLOSSAMITE, DEERHOOF, LADIGO BOLOKO, PAUL BLEY'S BARRAGE, ART ZOYD.

Mokko$: Die neue FARIN URLAUB, SOULFLY, NAPALM DEATH, MASSIVE ATTACK (diesmal Fehlkauf ;-)) und den »Baise Moi«-Soundtrack.

? Was kann man in Zukunft von NEW TRIAL (THE TRIAL) erwarten?

αlabay: Veröffentlichungen en masse. Da wir in Eigenvertrieb arbeiten, sind Bestellungen bei uns auch ein wenig schwierig, aber auf den Trabbi mussten viele ja auch 14 Jahre warten. Ich bin nebenbei auch damit beschäftigt, das Material zwischen 1987 und 1993 remastert auf CD-R wiederzuveröffentlichen. Kürzlich haben wir den mittlerweilen zweiten Beitrag zum »dssg« Sampler II gemacht <http://sampler2.dssg.de/> (ein knapp 9 minütiger osmanischer Mehter Militärmarsch mit Frauengesang). Dann gibt es eine Kollaborationsarbeit mit befreundeten Bands (u.a. EXPERIMENTUM CRUCIS und P·A·L), die zur »Geisterfahrer EP« führen wird (Gothic und Elektro schäkern miteinander herum ;-). Last but not least arbeiten wir am neuen Album. Mit Liveterminen hapert es ein wenig, da es Mokko$ seit einiger Zeit nicht mehr schafft, sein ARBRE NOIR mit NEW TRIAL zeitlich und musikalisch abzugleichen. Wir gehen davon aus, dass er sich in Zukunft noch mehr bis ganz zurückziehen wird. Es kann gut sein, dass wir dann neue Live- und Soundmenschen in die Band nehmen, um wieder verstärkt öffentlich aktiv zu werden. Mit PFEUTI jedoch kann es spontan zu Kleinauftritten in Hamburg kommen, bei denen wir dann u.U. experimentellen Quatsch loslassen wollen (Laptops und Saxophon z.B. …), wir sind also extrem flexibel. Sollte sich ein Kleinlabel finden, welches uns freundschaftlich unterstützt, würde unser Material evtl. auch für die Allgemeinheit besser erhältlich werden, aber ehrlich gesagt, habe ich nicht die Zeit mich darum aktiv zu kümmern. Ich habe 1991/93 den Umgangston von sogenannten Majors erlebt und seitdem die Nase doch ein wenig voll.

Pfeuti: Die Planung liegt in ΑLABAYs Händen …

αlabay: Momentan bereite ich die Rück-Umbenennung in THE TRIAL vor, nach 10 Jahren NEW TRIAL. Irgendwie war ich mit dem zweiten Namen nie so glücklich und würde gerne einige schlechte Erinnerungen an Mitmusiker und Mitmenschen aus den letzten zehn Jahren mitsamt ihm zurücklassen. Ab dem 3. April 2003 ist es wieder soweit, THE TRIAL wird wieder aus der Taufe gehoben … Phoenix, ick hör dir trapsen …

? Welche Frage wolltest du schon immer mal in einem Interview gefragt werden und wie ist die Antwort auf die Frage?

αlabay: Stichpunkt Major weiter oben: wir leben in einer extrem schubladisierten Zeit und Welt. Live haben wir zwar immer zu überzeugen gewusst, doch sollte dann jemand unsere Musik taxieren, kam es immer wieder zur gleichen Litanei, dass wir zu vielseitig seien. Frag mich, ob wir zu blöde junge Deppen sind, die »ihren Stil nicht gefunden« haben. Und ich sage Dir dann »vergiss es, wir haben Stile gefunden, von denen andere noch nicht einmal etwas ahnen«.

Pfeuti: »Wenn Du einen Sponsor hättest, würdest Du Tag und Nacht Musik machen?« – Ja!

Mokko$: Nix …

? Letzte Worte?

αlabay: Ich wollte eigentlich, dass MICHAEL STRENGE, der Ur-Mitbegründer von 1985 und heutige Texter des aktuellen Albums noch ein paar weise Worte zum Abschluss spricht… doch leider ist er wieder schwer beschäftigt in Berlin … Tja, was soll ich sagen? Ich danke ihm und den hier zum Teil genannten ehemaligen Musikern und Musikerinnen für die mehr oder weniger gemeinsamen … Töne und Visionen ;-)

Pfeuti: Vielen Dank für dieses Interview.

Das Interview führte Patrick Ewering mit uns.

Diskographie:

1987 +
1988 »Gift« (Re-Release)
1988 »Lavenderblue Dream« (Re-Release)
1988 »The Forgotten Clutch«°
1989 »Watermusic About Girls In The Ocean«°
1989 »On Goes Life And On Go I«°
1989 »Between Meditation And Frenzy«°°
1990 »Temple Of The Bergamotte« (Re-Release)
1991 »Le Caveau« (live) (Re-Release)
1991 »You'll Never Fail Until You Stop Trying« (live) (Re-Release)
1993 »Existence« (Re-Release)
1996 »Public Domain« (live)°°°
1996 »Domestic Domain« (live)°°°
1997 (Beitrag zum »Godfathers Of German Gothic III« Sampler)
1998 »Prænatal Postmodern – Berlin MCMXCVII« (live)
2001 »Union (Vol. 1 und 2)« (live)
2001 »Nacht der Illusion«
2001 (Beitrag zum dssg Sampler)
2002 »Dolunay«
2003 (Beitrag zum dssg Sampler II)

In Bearbeitung:
2003 »Geisterfahrer EP«
2003 »Statements & Unanswered Questions«

+ wird auf keinen Fall veröffentlicht ;-)
° wird kurzfristig wiederveröffentlicht
°° wird mittelfristig wiederveröffentlicht
°°° wird voraussichtlich erst langfristig wiederveröffentlicht