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Kritik zum "Public Domain"-Album im Musikmagazin INTRO

"Creme dir doch den Hintern mit Vaseline ein, es tut dann gar nicht so weh!" hat sich NEW TRIAL-Sänger B. fast schon mal zu sagen erwischt, und zwar zu einem jener Musiker, die das betreiben, was NT verächtlich Prostitution nennen: Rückgratlos in jedwelcher Band mitzuspielen, was immer sie auch für einen Musikstil oder geistigen Background vertreten mag. Vaseline brauchen NEW TRIAL keine, denn sie verteidigen und verfolgen entgegen aller Widerstände als Ziel den heutzutage von manchem als altbacken empfundenen Wave der verdrängten 80er. Die Art und Weise, wie Harmonien und Refrains in die einzelnen Songs einfallen, die stete Orientiertheit an der Komposition selbst, der Gitarrensound, die Manier der Bassläufe und Drumbeats künden durchgehend von der tiefen Verbundenheit mit der Emotionalität der 80er Jahre. NEW TRIAL lassen zusätzlich Experimentelles, Noise, Ethno und - durch B.'s Herkunft bedingte- Arabesken einfließen, aber auch DOORS blitzen auf, ebenso Metal 80er-Prägung, und als geistige Verwandte fallen einem Namen ein wie ICEHOUSE, ULTRAVOX oder ECHO & THE BUNNYMEN. Letztere stammen auch aus der Entstehungszeit TRIALs, in den frühen Berliner 80ern, und das Tape bietet einen Überblick auf TRIALs Schaffen seit jener Zeit. Hier werden nicht von Mid-Twenty-Nostalgikern Waveleichen reanimiert, sondern diesen vor deren Ableben in's Land wehmütiger Erinnerung neue Organe der Moderne implantiert, wie Techno(!) und Crossover. Und schon lebt sie wieder auf, diese geniale Zeit, als INREGIO Redakteure noch jung und verliebt waren...

Martin Jarvis Schmidt



Bild: Mord 
am Tor zum Hradschin
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