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The Trial - Sei Zeuge im Process!

Presse



Rezension im »Black« (Sommer 2002)

NEW TRIAL - »Dolunay« (CD-R)
Zodiakom

Die Formation NEW TRIAL existiert in der ein oder anderen Zusammensetzung bereits schon seit vielen Jahren, hat es bisher aber noch nicht so recht zu einem Durchbruch geschafft. Dies könnte sich eventuell mit diesem Album ändern. Auf »Dolunay« präsentiert sich die Formation aus dem Freiburger Umland um den türkischstämmigen αlabay von einer wandelbaren Seite und vereint verschiedene Musikrichtungen und Stile zu einer durchaus interessanten Mischung: Von klassischen, an den 80ern angelehnten Wavesongs über Ambient-Stücke (bei denen z.T. unverkennbar ARBRE NOIR-Mastermind MOKKO$ VASALLO seine Spuren hinterlassen hat, der zu diesem Album Percussion und einen Teil der Elektronik beigesteuert hat.) bis hin zu Lärmexperimenten ist eine breite Palette an Stilistiken vertreten. Auch die Umsetzung der insgesamt 12 überwiegend melodiösen Stücke weiß zu überzeugen, wenn mir auch nicht immer der Gesang 100%ig gefällt, aber das ist schließlich Geschmackssache. Zentrales Instrument auf »Dolunay« (türkisch für »Vollmond«) ist übrigens die Saz (türkische Langhalslaute) und auch die Lyrics sind in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch (!). Weiterhin finden noch Querflöte, Gitarren, Bass, Percussion, viel Elektronik und Schlagzeug Verwendung. Insgesamt ein Cocktail, der bestimmt nicht wenigen Menschen ausgezeichnet schmecken dürfte und der es definitiv wert ist, probiert zu werden. Meine Anspieltipps: »1668«, eine schöne Ballade mit dominierender Saz und 60er-Jahre-Flöte, »Borneo«, ein wunderbar stimmiges Ethno-Ambient-Stück mit Flöte, sowie »Mesale«, ein düsteres Stück mit türkischen Lyrics und einer »Gothic«-Atmosphäre. […]

[Patrick Ewering]



Rezension im »Gothic« (1997)

New Trial - »Public Domain«

Auf diesem Tape zeigen NEW TRIAL ihren Live-Style ('93-'95) in guter Aufnahmequalität. Bei 17 Stücken und nahezu 90 Minuten Spieldauer ist dies definitiv keine kommerzielle Ausschlachtung wie bei so vielen Live-Veröffentlichungen - aber dafür ist diese, demnächst auf dem »Godfathers Of German Gothic Sampler Vol.III« erscheinende Band auch viel zu unbekannt. Die Musik erinnert mich eher an Indie bis Hardcore mit viel atmosphärischen Stellen, als an Wave oder Gothic, wovon man allerdings auch Elemente finden kann. Etwas für Grenzgänger.

Alexej Brinckmann



Rezension im »Intro« (1996)

New Trial - »Public Domain«

»Creme dir doch den Hintern mit Vaseline ein, es tut dann gar nicht so weh!« hat sich NEW TRIAL-Sänger αlabay fast schon mal zu sagen erwischt, und zwar zu einem jener Musiker, die das betreiben, was NT verächtlich Prostitution nennen: Rückgratlos in jedwelcher Band mitzuspielen, was immer sie auch für einen Musikstil oder geistigen Background vertreten mag. Vaseline brauchen NEW TRIAL keine, denn sie verteidigen und verfolgen entgegen aller Widerstände als Ziel den heutzutage von manchem als altbacken empfundenen Wave der verdrängten 80er. Die Art und Weise, wie Harmonien und Refrains in die einzelnen Songs einfallen, die stete Orientiertheit an der Komposition selbst, der Gitarrensound, die Manier der Bassläufe und Drumbeats künden durchgehend von der tiefen Verbundenheit mit der Emotionalität der 80er Jahre. NEW TRIAL lassen zusätzlich Experimentelles, Noise, Ethno und – durch αlabays Herkunft bedingte- Arabesken einfließen, aber auch DOORS blitzen auf, ebenso Metal 80er-Prägung, und als geistige Verwandte fallen einem Namen ein wie ICEHOUSE, ULTRAVOX oder ECHO & THE BUNNYMEN. Letztere stammen auch aus der Entstehungszeit TRIALs, in den frühen Berliner 80ern, und das Tape bietet einen Überblick auf TRIALs Schaffen seit jener Zeit. Hier werden nicht von Mid-Twenty-Nostalgikern Waveleichen reanimiert, sondern diesen vor deren Ableben in's Land wehmütiger Erinnerung neue Organe der Moderne implantiert, wie Techno (!) und Crossover. Und schon lebt sie wieder auf, diese geniale Zeit, als INREGIO Redakteure noch jung und verliebt waren …

Martin Jarvis Schmidt



Konzertankündigung in der »Badischen Zeitung« (September 1993)

NEW TRIAL - eine neue Welle über Freiburg

Am 2. Oktober kommen NEW TRIAL wieder in das Jugendzentrum Denzlingen. Auf den Tag genau ein halbes Jahr nach ihrem Konzertdebut in Denzlingen, wird die Weiterführung ihres Konzeptes live dem Publikum dargeboten. Vier Musiker, die teilweise etwas unkonventionell einen Musikstil präsentieren, der sehr schwierig definierbar ist (Retro Avant Garde). Das Gemisch aus treibender, psychedelischer Rockmusik mit alten Gothic und New Wave Wurzeln und die optische Darbietung ihrer Liveperformances haben bisher zu überzeugen vermocht. Die Begeisterung war nicht etwa auf eine Gruppierung von Zuhörern beschränkt, ein buntgemischtes Völkchen trifft sich auf ihren Konzerten.
NEW TRIAL sind eine Gruppe der Kontroversen. Die anonymen Musiker aus Freiburg, Hamburg, Berlin und Istanbul bearbeiten Prozesse und setzen musikalisch Gefühle der ernsteren Sorte um. Man darf getrost davon ausgehen, daß wieder ein sehr ernstzunehmender Beitrag zur (in unserer Region leider aussterbenden) Underground- und Independentbewegung kommen wird.



Konzertbericht im »mz« (Oktober 1993)

Exzentrische Show: NEW TRIAL

Vergangenen Samstag, am 2.10.93, spielte »New Trial« im JuZe. Die fünfköpfige Gruppe aus Freiburg (git, voc, b, dr, key, bongas) macht sogenannte RetroAvantGarde Musik: »Einen Schritt nach hinten greifen, um vorwärts zu gelangen!«, erklärt die Gruppe.
Die Musik bezeichnen sie selbst als düster, melancholisch und auch experimentierfreudig. Hierzu schminkten sich die Bandmitglieder und stellten eine nackte Schaufensterpuppe auf die Bühne (siehe Show der frühen Genesis). Diese, mit Gasmaske ausgestattete und von einem Fernsehapparat bestrahlte, Figur hat ihre eigene, geheimgehaltene Bedeutung; so ist sie auch auf dem Cover des Demobandes zu sehen.
Der Stil ihrer Musik läßt sich schwer einordnen. Wave, Rock und Jazzelemente ließen sich ausmachen. Es ergaben sich spannende Klangatmosphären, die neugierig machten und das Publikum (leider nur an die fünfzig - Mensch nai!!) zum Tanzen und Zuhören verleiteten.

S. Methner